Die NFT-Branche hat ein enormes Wachstum erlebt, doch mit dem Aufschwung steigen auch die Risiken. Im Jahr 2025 nutzen Angreifer ausgefeiltere Methoden, um Sammler und Schöpfer auf OpenSea, Blur und anderen großen NFT-Handelsseiten ins Visier zu nehmen. Dazu gehören gefälschte Minting-Events und Wallets, die vertrauenswürdige Dienste nachahmen – ein neuer Sicherheitsalbtraum für Nutzer.
Eine der häufigsten Bedrohungen Anfang 2025 ist die Verbreitung betrügerischer Minting-Kampagnen. Diese imitieren reale NFT-Projekte mit gefälschten Countdowns, nachgebauten Künstlerprofilen und professionell gestalteten Websites. Nutzer werden dazu verleitet, ihre Wallets zu verbinden und schädliche Smart Contracts zu unterzeichnen – was in der Regel zum Diebstahl ihrer Assets führt.
Die Angreifer verbreiten Links über soziale Medien wie X (früher Twitter), Discord und Telegram. Gefälschte Community-Konten und nachgemachte Influencer verleihen den Aktionen Glaubwürdigkeit – selbst erfahrene Nutzer fallen darauf herein. Sobald eine Wallet verbunden ist, dauert es nur Sekunden, bis sie geleert wird.
Besonders gefährlich ist die Professionalität solcher Angriffe. Manche Fake-Mint-Seiten zeigen sogar gefälschte Bestätigungsfenster, die den Eindruck erwecken, als sei die Transaktion von der Blockchain verifiziert worden.
Cyberkriminelle nutzen FOMO (Fear of Missing Out), indem sie limitierte NFT-Drops ankündigen, die sofortige Aktion erfordern. In der Eile übersehen viele Nutzer Warnsignale wie seltsame URLs oder ungewöhnlich hohe Gasgebühren.
Zur Vertrauensbildung kopieren Betrüger reale Contract-Adressen oder verwenden ältere verifizierte Token-IDs. Dadurch wird es schwierig, die Fälschung rechtzeitig zu erkennen. Selbst Profis sind 2025 Opfer solcher Methoden geworden.
Nach einer Kompromittierung gibt es kaum Rettung. Gestohlene NFTs werden blitzschnell an neue Wallets weitergeleitet und auf dezentralen Marktplätzen verkauft – Spuren verwischen sich sofort.
Ein weiterer gefährlicher Angriffsvektor in diesem Jahr sind betrügerische Wallet-Apps. Diese Browser- oder Mobile-Anwendungen geben sich als Dienste wie MetaMask oder Phantom aus, erfassen aber heimlich Seed-Phrasen oder Private Keys.
Wer diese Apps über inoffizielle Stores herunterlädt oder auf Pop-up-Werbung klickt, ist besonders gefährdet. Die Betrugs-Apps erscheinen durch gezieltes SEO oder Werbung oft weit oben in Suchergebnissen – und wirken auf den ersten Blick seriös.
Im Unterschied zum klassischen Phishing übernehmen diese Apps die komplette Schlüsselverwaltung. Der Nutzer merkt nicht, dass sein Wallet von Anfang an kompromittiert ist.
Die Hauptverbreitung erfolgt über manipulierte Browser-Erweiterungen, gefälschte APK-Dateien und Klon-Webseiten mit sogenannten „Wallet Recovery Tools“. Einige dieser Seiten nutzen TLS-Zertifikate und moderne Designs, was den Betrug schwer erkennbar macht.
IT-Sicherheitsforscher haben Telegram-Gruppen identifiziert, in denen Wallet-Listen ausgetauscht und neue Phishing-Tools vorgestellt werden. Diese kriminellen Netzwerke funktionieren wie ein Schwarzer Markt für NFTs.
Die Opfer merken den Betrug meist erst, wenn ihre Assets verschwinden. Oft ist es dann zu spät – die digitalen Sammlerstücke sind verkauft und nicht mehr rückholbar.
Diese Angriffe wirken sich nicht nur auf Einzelpersonen aus, sondern gefährden den gesamten Markt. OpenSea und Blur registrieren 2025 einen Anstieg von Phishing-Meldungen. Beide Unternehmen investieren in Blacklists und Betrugserkennung – doch Blockchain-Transaktionen lassen sich nicht rückgängig machen.
Neue Sicherheitsfunktionen wie Wallet-Verifizierungen oder Zwei-Faktor-Transaktionen wurden eingeführt, bieten aber nur begrenzten Schutz. Nutzer müssen weiterhin wachsam bleiben und gute Sicherheitspraktiken einhalten.
Das Vertrauen in den NFT-Sektor leidet. Neue Nutzer zögern, an öffentlichen Drops teilzunehmen oder mit unbekannten Künstlern zu handeln. Das verringert das Handelsvolumen und hemmt das Wachstum der Community.
Für das zweite Halbjahr 2025 erwarten Experten den Einsatz von KI-generierter Kunst und Deepfake-Influencern für Scam-Projekte. Das erschwert die Identifikation betrügerischer Mints zusätzlich.
Nutzer sollten Links nur über offizielle Projektkanäle öffnen und – wenn möglich – Hardware-Wallets verwenden. Dienste wie Etherscan und NFT-Dashboards helfen dabei, Contracts auf Echtheit zu prüfen.
Nur durch Zusammenarbeit zwischen Sammlern, Entwicklern und Marktplätzen lassen sich diese Bedrohungen eindämmen. Gemeinsame Blacklists, Scam-Datenbanken und Aufklärungskampagnen zeigen bereits erste Wirkung.